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Bratkartoffeln – Meine 7 Tipps für gute Bratkartoffeln
Bratkartoffeln sind die Krönung unter den Kartoffelzubereitungen, sie sind nicht nur Beilage, sie sind ein eigenes Gericht.
Sie erscheinen einfach, fast simpel zu sein, aber das ist alles nur Understatement.
Die Zubereitung guter Bratkartoffeln ist nicht sonderlich schwer, es braucht nur ein wenig Zeit und Liebe.
Wenn man keine Zeit hat, kann man trotzdem Bratkartoffeln zubereiten, nur wenn man es eilig hat, empfehle ich etwas anderes zuzubereiten.
Schnitzel mit Pommes sind schneller gemacht, solange es sich um TK-Pommes handelt.
Selber gemachte Pommes brauchen natürlich länger.
Welche Kartoffeln für Bratkartoffeln?
TIPP 1: Die Frage lässt sich kurz und knapp beantworten, es muss eine festkochende Kartoffelsorte sein.
Mehlige oder teilweise festkochende Kartoffeln werden beim Garen zu weich, beim Braten zerfallen sie schnell und es gibt eher einen gebratenen Kartoffelstampf als Bratkartoffeln.
Gebratener Kartoffelstampf ist zwar auch lecker, aber heute nicht das Thema 😉
Gekochte oder rohe Kartoffeln für Bratkartoffeln?
TIPP 2: Beides geht, beides wird lecker, die Zubereitung ist ähnlich, ich bevorzuge aber gekochte Kartoffeln, weil ich das Endergebnis besser finde.
Saftiger, würziger, knuspriger.
Rohe Kartoffeln sollte man vor dem Verwenden für eine Weile in kaltes Wasser legen, damit sie noch knuspriger werden.
Es dauert recht lange, bis rohe Kartoffeln beim Braten gegart werden, daher muss man hier sehr vorsichtig sein und bei geringen Temperaturen braten und häufig wenden, um ein gleichmäßiges Garen zu gewährleisten sowie ein Anbrennen zu verhindern.
TIPP 3: Kommen wir zu einem entscheidenden Faktor für richtig gute Bratkartoffeln, die Kartoffeln müssen nicht nur gegart sein, sie müssen vom Vortag sein.
Der Trick ist, die Kartoffeln in kräftig gesalzenem Wasser zu kochen und dann über Nacht im Kühlschrank durchzukühlen.
Dabei bildet sich eine lederartige Haut um die Kartoffeln, aus der später beim Braten eine knusprige Kruste wird, von der alle schwärmen, die deine Bratkartoffeln serviert bekommen.
Mit richtig viel Salz beim Kochen, bekommen die Kartoffeln schon im Voraus eine gewisse Würze, die später nicht durch einfache Zugabe von Salz erreicht werden kann.
Kartoffeln beim Kochen zu versalzen ist theoretisch unmöglich, daher gebe ich dem Kochwasser eine Handvoll Salz hinzu, siehe Video für die Menge.
Bratkartoffeln – Knusprig aus der Pfanne
Ein neues Video gibt es jeden Sonntag.
Bratkartoffeln sind Slowfood
TIPP 4: Langsam und bei nicht zu hohen Temperaturen heißt die Devise.
Ich erwähnte am Anfang, dass es Zeit braucht, damit habe ich nicht gemeint, dass man die Kartoffeln vorkochen und dann im Kühlschrank lagern soll, das ist ja einfach nur warten, und lässt sich vorbereiten, während man die Tagesschau guckt oder mein Video zu den Bratkartoffeln.
Was ich mit Zeit meine, ist, dass man die Kartoffelscheiben langsam brät, damit alle Kartoffelscheiben genügend Zeit bekommen um zu bräunen und knusprig zu werden.
Brät man die Kartoffeln bei zu großer Hitze, werden einige schon kräftig braun sein, knusprig auch, während andere den Pfannenboden noch nicht mal berührt haben.
Brät man jetzt so lange weiter, bis alle Kartoffeln knusprig sind, werden die knusprigen Kartoffeln vom Anfang schon zu dunkel gebraten sein und das schmeckt bitter.
Gleichmäßig goldbraun gebratene Bratkartoffeln schmecken dagegen einfach nur himmlisch.
Speck, Zwiebeln und andere Gewürze
Tipp 5: Darüber kann man sich uneinig sein und wer sie nicht mag, lässt sie einfach weg, die Zwiebeln.
Zwiebeln sorgen für noch mehr Würze, ich kann sie daher sehr empfehlen. Schneide die Zwiebeln in feine Streifen, und zwar vom Wurzelansatz zur Spitze und nicht quer.
Durch diesen Schnitt werden die Zwiebeln schön mild und beim Schneiden kommen einem keine Tränen.
Gib die Zwiebeln nicht gleich am Anfang dazu, da sie sonst verbrennen können und bitter schmecken.
Die Zwiebeln werden etwa 10 Minuten, bevor die Bratkartoffeln fertig sind, auf den Kartoffeln verteilt.
Die Zwiebeln garen zunächst für 5 Minuten in der aufsteigenden Hitze und dem Dampf, der beim Braten entsteht. Dadurch garen sie und werden weich, ohne schon zu stark zu bräunen.
Tipp: 6: Wie Zwiebeln, kann man auch Speck oder Bacon an die Bratkartoffeln geben. Wenn man das macht, sollte man den Speck/Bacon auch erst gegen Ende dazu geben, damit er beim Braten nicht verbrennt.
Besser ist es, wenn man die Streifen vom Speck/Bacon in einer Pfanne, ohne zusätzliches Öl, knusprig brät und dann erst kurz vor dem Servieren zu den Bratkartoffeln gibt. Den Speck/Bacon am besten vor den Kartoffeln braten, dann kann man ihn aus der Pfanne nehmen, beiseite stellen und die Kartoffeln im ausgetretenen Fett vom Speck braten. Fünf Minuten bevor die Bratkartoffeln fertig sind, gibt man den Speck dann wieder dazu.
Auf diese Weise kommt das Aroma an die Kartoffeln, der Speck kann aber nicht verbraten.
Tipp 7: Bratkartoffeln würzen. Die Kartoffeln sind zwar in kräftigem Salzwasser gegart, brauchen aber dennoch zusätzlich Salz und Pfeffer zum Würzen.
Wenn du Speck oder Bacon verwendest, bitte erst probieren, damit die Bratkartoffeln nicht versalzen werden.
Ansonsten mache ich nur noch eine Prise Pfeffer an die Bratkartoffeln.
Wer es etwas fancy mag, kann auch einen Hauch Paprikapulver oder Majoran zum Würzen verwenden, das ist Geschmackssache, ich mag es gerne so pur wie möglich.
Tipp 8: Verwende Erdnussöl. Durch die gesättigten Fettsäuren verleiht es den Bratkartoffeln ein Wahnsinns-Aroma. Verwende reichlich, damit die Kartoffeln darin braten können.
Die Kartoffeln saugen sich zunächst mit dem Öl voll.
Wenn sie schön kräftig gebräunt, knusprig und fertig gegart sind, tritt das Öl wieder aus.
Das ist gleichzeitig der Indikator dafür, dass die Bratkartoffeln fertig sind.
Zusätzlich kann man die Bratkartoffeln jetzt in ein Sieb geben, um das Fett abtropfen zu lassen, wenn man möchte.
Warum werden die Bratkartoffeln nichts?
Ich fasse noch einmal kurz alle Punkte zusammen, damit die Bratkartoffeln gelingen.
- Kartoffeln vorkochen und über Nacht kühlen
- Mehlige oder teilweise festkochende Kartoffeln sind nicht geeignet
- Verwende eine große Gusseisenpfanne oder beschichtete Pfanne
- Die Kartoffelscheiben nicht zu oft wenden, damit sich eine Kruste bilden kann
- Die Bratkartoffeln bei mittlerer Hitze in genügend Öl braten, damit sie gleichmäßig knusprig werden
- Zwiebeln zum Ende dazu geben und erst auf den Bratkartoffeln dünsten lassen
- Speck am besten separat braten und das Fett zum Braten der Bratkartoffeln verwenden
- Nicht am Salz sparen, Kartoffeln brauchen mehr Salz als andere Gemüse
- Kein Stress bei der Zubereitung, in der Ruhe liegt die Kraft
Das gesagt wünsche ich gutes Gelingen und guten Appetit
Nico
Bratkartoffeln - Anleitung für knusprige Bratkartoffeln
Zutaten
- 650 g Kartoffeln
- 5 EL Rapsöl
- Salz
- 1 Zwiebel
- Pfeffer
Anleitungen
- Kartoffeln schälen und waschen.
- In einen Topf geben und mit Wasser bedecken. Eine Handvoll Salz dazu geben, den Deckel aufsetzen und zum Kochen bringen. Die Kartoffeln für 25 Minuten kochen, abgießen und abkühlen lassen.
- In eine Schüssel legen und nur leicht abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank legen. Nicht mit Folie abdecken, ein Geschirrhandtuch oder Bienenwachstuch reicht. Es soll noch etwas Luft an die Kartoffeln kommen, damit die Oberfläche austrocknen kann. Je weniger Wasser in den Kartoffeln ist, desto knuspriger werden die Bratkartoffeln, insbesondere an den Rändern.
- Die Kartoffeln in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Größere Kartoffeln erst der Länge nach halbieren. Die Kartoffeln nicht zu dünn schneiden, damit sie nicht zerfallen und zu dunkel werden.
- Das Öl in einer großen beschichteten Pfanne oder einer Gusseisenpfanne erhitzen. Edelstahlpfannen sind nicht so gut geeignet, da die Kartoffeln am Boden festkleben können und anbrennen.
- Die Kartoffeln in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze langsam braten. Zunächst 5 Minuten braten lassen, dann das erste Mal wenden. Die Kartoffeln nicht zu oft wenden, da sie sonst zerbrechen, es vor allem aber seine Zeit braucht, bis sie knusprig braun werden. Die Hitze nicht zu hoch einstellen, damit es schneller geht. Schnell führt auch schnell zu verbrannten und ungleichmäßig gebratenen Kartoffeln.
- Die Kartoffeln wieder für 5 Minuten braten und dann erst wenden. In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und den Wurzelansatz herausschneiden. Die Zwiebel halbieren und von der Spitze zum Wurzelansatz hin in feine Streifen schneiden.
- Die Kartoffeln wieder wenden. Die Zwiebelstreifen auf den Kartoffeln verteilen. Mit 1 TL Salz und 2-3 Prisen frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Die Zwiebeln für 5 Minuten im aufsteigenden Dampf dünsten lassen. Dabei garen sie und werden weich, ohne schon zu stark gebräunt zu werden.
- Die Kartoffeln wieder wenden, dabei die Zwiebeln unterrühren und 5 Minuten braten. Du kannst das Wenden und braten noch so lange weiterführen, bis die Bratkartoffeln deinem gewünschten Bräunungsgrad entsprechen oder gleich servieren.
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