Erdbeermarmelade ohne Gelierzucker – Mazerierte Erdbeermarmelade

Anlässlich der Erdbeersaison habe ich mir eine kleine Serie ausgedacht, Rezepte für Erdbeeren zu präsentieren, die jenseits vom Mainstream liegen.
In Teil zwei mache ich eine mazerierte Erdbeermarmelade.

Ich kann es dir nicht sagen aber das Wort Erdbeerkonfitüre gefällt mir nicht so gut wie Erdbeermarmelade.
Ich verstehe auch nicht, warum es zwei Worte braucht.
Mir ist schon klar, dass Marmelade für „Marmelade“ aus Zitrusfrüchten verwendet wird und alles andere aus Beeren oder Obst wird Konfitüre genannt, der Sinn erschließt sich mir aber nicht.
Wortverschwendung nenn ich das.

Vielleicht sollte ich eine Petition starten, dass Erdbeerkonfitüre in Zukunft Erdbeermarmelade heißt.
Ich hab noch nie am Frühstückstisch gesagt „Gibst du mir mal bitte die Konfitüre“.
Da fühle ich mich ja wie beim Arbeitsessen mit Anzug und Krawatte, obwohl ich da lieber im Pyjama auftauchen würde.

Barfuß wohlgemerkt!

Damit mein Rezept und die Anleitung im Internet gefunden werden, muss ich eigentlich von Konfitüre sprechen, ist mir aber wurst.

Warum mazerierte Erdbeermarmelade

Rezepte für Erdbeermarmelade gibt es viele, mit oder ohne Gelierzucker, und die sind bestimmt alle lecker.
Warum solltest du also mein Rezept für Erdbeermarmelade ausprobieren?

Noch dazu, wo es super kompliziert ist, ich keine Geling-Garantie geben kann und es ewig dauert.
Ich weiß, das ist wieder eine ganz spezielle Eigenwerbung von mir, das Rezept nicht auszuprobieren.
Falls du es doch wagst, beschwere dich hinterher nicht, dass ich dich nicht gewarnt habe.

Beim Mazerieren von Beeren, lateinisch macerare von mürbe machen oder auslaugen, geht es darum, den Saft aus den Beeren zu ziehen, damit sich der Zucker und das Pektin darin auflösen können.
Das dauert 3 Tage.
Damit die Erdbeerkonfitüre (du weißt, wovon ich spreche) gelingt, sollten die Erdbeeren reif sein, aber nicht überreif.
Reife Beeren haben das beste Aroma, überreife haben dagegen einen geringeren Pektingehalt, was dazu führt, dass die Marmelade nicht so gut geliert.
Spätreife Sorten eignen sich perfekt zum Einkochen, da sie einen geringeren Wassergehalt und ein kräftiges Aroma haben.

Nach dem Mazerieren muss die Erdbeermarmelade gekocht werden, soweit so klar.
Der Erdbeersirup muss dabei eine Temperatur von 105 °C erreichen.
Dafür brauchst du zwingend ein Küchenthermometer am besten ein digitales Küchenthermometer, schätzen oder raten funktionieren hier nicht.

Ich weiß, das hört sich kompliziert an, aber glaub mir, das lohnt sich alles, da der Geschmack der Erdbeermarmelade später einfach himmlisch ist.
So hast du sie noch nie gegessen.

Ich war bei 105 Grad stehen geblieben.
Kocht man Zucker bis zu dieser Temperatur, nennt man das ’schwacher Faden‘.
Würdest du den Zuckersirup nach dem Kochen abkühlen lassen und Daumen und Zeigefinger darin eintauchen, würde der Sirup Fäden ziehen, wenn du Daumen und Zeigefinger abspreizt.
Das bedeutet gleichzeitig, das zusätzlich zur Bindung durch das Pektin, die Flüssigkeit durch den Zucker gebunden wird aber nicht zu fest.
Um zum Beispiel Bonbons zu machen, würde man den Zucker bis auf 160 Grad erhitzen.
Nach dem Abkühlen ist die Bonbonmasse dann so hart wie Bonbons eben sind.
Das wollen wir natürlich nicht für unsere Marmelade, daher ist es so wichtig auf die richtige Temperatur zu achten.

Rezept-Video für Erdbeermarmelade

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Der Grund, etwas Neues auszuprobieren, war übrigens, dass mir weder Erdbeer- noch Himbeermarmelade mit Gelierfix gelungen sind, wenn ich mich an die Packungsanleitung gehalten habe.
Am nächsten Tag war die Marmelade immer zu Flüssig.
Natürlich hätte ich an den Mengen etwas ändern können, ich habe es aber zum Anlass genommen, etwas Neues auszuprobieren.
Wie das häufig der Fall ist, wenn man etwas Neues ausprobiert, es gelingt nicht sofort auf Anhieb.

Ja, ich habe natürlich die Gelierprobe gemacht, es ist aber immer etwas anderes, ob man eine kleine Menge Flüssigkeit auf einen kalten Teller gibt oder die Flüssigkeit eines ganzen Glases.
Im Kühlschrank hatte die Marmelade dann übrigens die richtige Konsistenz.
Beim nächsten Mal habe ich die Marmelade einfach etwas länger gekocht.
Ergebnis, sie war zäh wie Kleber.
Ich habe dann die zu flüssige und die zu feste Marmelade gemischt, einmal aufkochen lassen und neu in Gläser abgefüllt, dann war die Konsistenz genau richtig.

Wenn du die Marmelade kochst, kann das Ergebnis durchaus auf Anhieb gut sein, es hängt halt sehr von der verwendeten Erdbeersorte und ihrem Pektingehalt ab.
Ich konnte hier in Thailand leider nicht herausfinden, um welche Sorte es sich handelt, gehe aber eh davon aus, dass es keine ist, die in Europa angebaut wird.

Und wie gesagt, ist sie zu flüssig, kann man sie nochmal aufkochen und etwas länger kochen lassen (das habe ich bei einem anderen Versuch gemacht) oder, wenn sie zu fest ist, gibt man etwas Wasser dazu oder kocht sie mit frischen Erdbeeren nochmal auf.

Ich weiß, das ist alles sehr ungenau aber manche Rezepte sind halt einfach nur Anleitungen, die einen auf den richtigen Weg führen.
Du hast Tipps und Tricks für Mazerierte Marmelade / Konfitüre, dann hinterlasse gerne einen Kommentar, von dem alle etwas haben.
Vielen Dank schon einmal dafür.

Erdbeerkonfitüre ohne Gelierzucker – Die geschmackvollste Erdbeermarmelade

Die Erdbeermarmelade wird durch natürliches Pektin in den Erdbeeren und Zuckersirup gebunden.

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Vorbereitungszeit 3 Tage d

Zubereitungszeit 25 Minuten Min.

Gesamtzeit 3 Tage d 25 Minuten Min.

Gericht Frühstück, Zutat

Küche Deutsch

Portionen 8 Gläser

Zutaten

  

• 1,1 kg Erdbeeren
• ½ Zitrone
• 900 g feiner weißer Zucker
• 100 g Wasser

Anleitungen

 

Tag 1:

• Die Erdbeeren waschen und abtropfen lassen. Den Stielansatz entfernen und die Erdbeeren halbieren oder vierteln. Zitronensaft auspressen.
  
• Erdbeeren mit dem Zitronensaft, Zucker und 100 g Wasser in eine Schüssel geben und verrühren.
  
• Ein Stück Backpapier rund zurechtschneiden und auf die Erdbeeren legen. Die Schüssel mit den Erdbeeren für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.
  

Tag 2:

• Die Erdbeeren samt Flüssigkeit und Zucker in einen großen Topf umfüllen. Unter Rühren langsam erhitzen. Sowie der Erdbeersaft zu kochen beginnt den Topf vom Herd nehmen.
  
• Mit einem neuen Stück Backpapier abdecken und auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Erdbeeren anschließend über Nacht in den Kühlschrank stellen.
  

Tag 3:

• 6–7 Gläser á 220 ml mit Schraubverschluss sterilisieren. Entweder für 15 Minuten in kochendem Wasser oder in einer Lösung aus Kaliumdisulfit. Sterilisationstabletten gehen natürlich aus.
  
• Die Erdbeeren durch ein Sieb abgießen, den Sirup dabei in einem Topf auffangen.
  
• Den Sirup unter Rühren zum Kochen bringen, zwischendurch immer wieder abschäumen.
  
• Den Sirup kochen lassen, bis er 105 °C heiß ist.
  
• Die Erdbeeren dazu geben und verrühren. Alles aufkochen lassen und bei gelegentlichem Rühren etwa 5 Minuten kochen. Dabei immer wieder abschäumen.
  
• Die Gelierprobe machen. Dafür einige Tropfen Konfitüre auf einen gekühlten Teller träufeln.

  1 Minute warten, wenn sie geliert, ist die Konfitüre offensichtlich fertig und kann abgefüllt werden.

  Ich persönlich halte die Gelierprobe nicht für 100 Prozent zuverlässig, sie gibt aber definitiv die richtige Richtung vor. Wenn die Marmelade gar nicht fest wird, muss sie in jedem Fall noch länger gekocht werden. Wird die Marmelade fest, weiß man aber immer noch nicht, ob es insgesamt reicht oder vielleicht schon zu fest ist. Hier hilft nur Ausprobieren, Üben und Erfahrung sammeln.
  
• Die Konfitüre sofort in die vorbereiteten Gläser abfüllen und verschließen.
  

Keyword Küchen-Basics

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