Semmelknödel Rezept

Semmelknödel

Semmelknödel sind ein Klassiker der Beilagen und neben der Tatsache, dass sie super einfach selber zu machen sind, eine tolle Resteverwertung für altbackene, trockene Brötchen, Brezeln oder anderem hellem Gebäck. Welches Gebäck für die Semmelknödel ideal ist, darauf gehe ich gleich noch genauer ein.
Semmelknödel können natürlich auch als eigenständiges Gericht serviert werden, ich denke da an den Klassiker Semmelknödel mit Pfifferlingen in Rahm, aber auch als Beilage zum Braten.
Ich möchte nicht weiter auf die Sauce eingehen, da du sehr wahrscheinlich schon das Gericht weißt, wozu du die Semmelknödel servieren möchtest.
Falls nicht, schreib mir gerne einen Kommentar, ich mache dazu dann mal einen extra Beitrag.

Semmelknödel Rezept

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Welches Gebäck für Semmelknödel?

Ich habe in den vergangenen Monaten viel gebacken und neues ausprobiert. Insbesondere Baguettes, die ich über einen Zeitraum von sechs Monaten fast täglich gebacken habe, bis sie so ausgesehen haben, wie man sie aus Paris kennt. So viel Brot konnten wir nicht immer aufessen und ich habe die Baguettes und anderes Gebäck getrocknet.
Auf diese Weise hält es sich quasi unbegrenzt, es ist allerdings auch sehr trocken.

Eigentlich zu trocken für Semmelknödel, weswegen ich gerne ein bis zwei Tage altes Gebäck empfehle.
Helle, neutrale Brötchen sind dabei am besten geeignet, aber wie so oft im Leben, Ausnahmen bestätigen die Regel und erlaubt ist, was gefällt.

Kümmelbrötchen würden sicher passen, wenn man ein Kasseler mit Sauce und Sauerkraut macht oder Sesambrötchen zu einem ausgefallenen, avantgardistischen asiatischen Gericht.
Sauerbraten von der Pekingente mit Sesam-Semmelknödeln zum Beispiel.
Falls du deiner Familie oder Gästen solch ausgefallenen Kombinationen nicht zubereitest, verwende am besten helle Brötchen oder Baguettes.
Altes, trockenes Toastbrot geht auch sehr gut und ein paar trockene Brezeln mit in die Knödelmasse zu mischen, schmeckt wirklich sehr gut.

Semmelknödel Rezept

Zu trockene Brötchen

Ich hatte ja von meinem sehr trockenen Gebäck angefangen. Grundsätzlich kann man auch Wochen altes Gebäck verwenden.
Da es weniger Wasser enthält als nur ein oder zwei Tage alte Brötchen zum Beispiel, muss man mehr Flüssigkeit dazu geben.
Im Vergleich zu »jüngerem« Gebäck ist es sehr hart und lässt sich nur sehr schwer, bis gar nicht schneiden. Man kann das ruhig verwenden, es ist aber ziemlich gefährlich, weil man schnell mit dem Messer auf hartem Gebäck abrutschen kann.

Warum erwähne ich das? Die Brötchen, oder welches Gebäck auch immer verwendet wird, sollte in etwa ein Zentimeter große Würfel oder in dünne Scheiben geschnitten werden.
Dann lassen sich die Brötchen gleichmäßig einweichen und die Zutaten insgesamt gleichmäßiger in der Masse verteilen.
Bei ein bis zwei Tage alten Brötchen geht das ganz einfach, bei sehr trockenen Brötchen, wird schneiden zum Problem und es gibt eher ein Gebrösel.
Zu große Stücke, die dabei anfallen, sind insofern ein Problem, weil die Knödel später beim Kochen an diesen Stellen auseinanderfallen können.
Um das zu vermeiden, muss man diese größeren Stücke dann umständlich einzeln kleiner schneiden.

Die richtige Menge Flüssigkeit

Die größte Schwierigkeit, nein, Herausforderung klingt besser, ist, der Knödelmasse die richtige Konsistenz zu verpassen.
Klar, die Masse muss zusammenhalten, wenn man sie mit den Händen zu Knödeln zusammenpresst.
Mit einer zu nassen Knödelmasse gelingt das nicht, sie „schmilzt“ wie Brei, wenn man so einen Knödel ins siedende Wasser gibt.
Zu trocken und die Knödel zerfallen in einzelne Stücke.

Für Semmelknödel gibt es kein einhundertprozentiges Rezept, das muss klar sein, jedes verwendete Gebäck ist unterschiedlich.
In die Masse kommen Milch und Eier, die Milch um das Gebäck aufzuweichen, die Eier um es zu binden.
Das von mir hier unterhalb aufgeschriebene Rezept bezieht sich auf ein bis zwei Tage alte Brötchen.
Sind die Brötchen, oder das Gebäck, älter, benötigt man sehr wahrscheinlich mehr Flüssigkeit.

Mehr Milch oder mehr Ei?

Warme Milch weicht die trockenen Brötchen einfacher und schneller auf als kalte Milch.
Eier sind hauptsächlich zum Binden der Masse, weichen das Gebäck aber natürlich auch auf.
Wenn die Knödelmasse nach Zugabe von Milch und Ei noch sehr trocken und bröselig ist, kann man noch ein Ei dazu geben, durchkneten und einige Minuten warten, bis die Masse die Flüssigkeit aus den Eiern aufgesogen hat.
Danach erneut durchkneten, um zu testen, ob die Masse zu einem Knödel zusammenhält.
Ist die Masse immer noch zu trocken, kann man jetzt esslöffelweise warme Milch dazu geben, bis die Konsistenz stimmt.
Es kann durchaus passieren, dass ein Ei zu viel ist und die Masse zu weich wird, das ist aber kein Problem, da man einfach etwas Semmelbrösel dazu geben kann, um die Masse fester zu machen.

Nur Milch zu verwenden, um die zu trockene Knödelmasse geschmeidiger zu machen kann ich nicht empfehlen, da dadurch zu wenig Bindung in die Masse kommt und die Knödel beim Kochen sehr wahrscheinlich zerfallen.
Nur Eier, oder zu viele Eier zu verwenden, ist auch nicht empfehlenswert, da die Knödel dadurch zu fest werden.

Semmelknödel Konsistenz

Zusammenfassend kann man sagen, zu trockene Knödelmasse mit einem weiteren Ei geschmeidiger machen und mit Semmelbröseln bis zur richtigen Konsistenz abbinden.
Zu weiche Knödelmasse nur mit Semmelbröseln binden.
Die Semmelbrösel dabei nur esslöffelweise dazu geben, verkneten und eine Minute warten, bis sie sich mit Flüssigkeit vollgesogen haben.

Jetzt habe ich die ganze Zeit von der richtigen Konsistenz gesprochen, ohne sie zu erwähnen. Die Knödelmasse soll sich leicht, mit angefeuchteten Händen, zu einem Kloß formen lassen. Legt man den ungekochten Kloß auf einen Teller, soll er die Form halten. Um sicherzugehen, dass die Semmelknödel beim Kochen auch zusammenhalten, empfehle ich, einen Probeknödel zu kochen. Zerfallen sie, trotz richtiger Konsistenz, muss noch Ei dazu gegeben und dann durch Semmelbrösel ausgeglichen werden, bis der Teig wieder fest genug ist.

So, und da das hier alles sehr theoretisch ist, empfehle ich jetzt einfach mal in die Küche zu gehen und es auszuprobieren.
Probieren geht über Studieren hat meine Oma immer gesagt, recht hat sie.
Kochen ist und bleibt immer auch ein kleines Abenteuer im Versuchslabor.
Kein Rezept der Welt kann die eigene Erfahrung ersetzen, darum würde ich sie immer nur als Anleitungen verstehen.

Ich wünsche gutes Gelingen und guten Appetit

Nico

Semmelknödel Rezept

Semmelknödel

Einfaches Grundrezept für Semmelknödel. Saftig, weiche Semmelknödel in guter alter Handarbeit selber machen geht so einfach.
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 30 Minuten
Gesamtzeit 45 Minuten
Gericht Beilage
Küche Deutsch
Portionen 10 Knödel

Zutaten
  

  • 6 Altbackene helle Brötchen ca. 260-280 g
  • 250 ml Milch
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Butter
  • 3 Eier M
  • Salz
  • Muskatnuss
  • 4 Stängel Petersilie optional

Anleitungen
 

  • Die Brötchen in kleine Würfel oder dünne Scheiben schneiden. Bei sehr trockenen Brötchen kann man sie auch in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Nudelholz darauf schlagen, bis sie in kleine Stücke zerbrochen sind.
  • Die Milch erhitzen, bis sie gerade zu kochen beginnt und über die Brötchen gießen. Die Brötchen mit der Milch für ca. 10 Minuten einweichen lassen.
  • Inzwischen die Zwiebel in feine Würfel schneiden und in der Butter weich dünsten.
  • Die Petersilie abbrausen, trocken tupfen, abzupfen und fein hacken.
  • Die Eier mit 1 TL Salz und reichlich frisch geriebener Muskatnuss verquirlen.
  • Eier, Zwiebel und Petersilie zu den Brötchen geben und alles zu einem festen Teig verkneten. Sollte die Masse zu weich oder zu fest sein, sieh dir noch mal die Tipps oben an.
  • In einem Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen. Aus der Masse 8-10 Knödel formen und in siedendem Wasser für 20 Minuten garen.
Keyword Küchen-Basics
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