
Japanisches Curry Sous Vide
カレーライス bedeutet Curry und Reis.
Als ich vor etwa einem halben Jahr zum ersten Mal japanisches Curry gegessen hatte, war mein erster Gedanke:
>>Mmm, lecker, schmeckt wie bei Mutti<<
Interessanterweise erinnert japanisches Curry eher an ein europäisches, als an ein indisches oder asiatisches Curry.
Da auch noch große Stücke von Kartoffeln und Möhren darin sind, sieht es auch entsprechend so aus.
Interessanterweise ist es in Japan eher ein Sommergericht, da man dort Gewürzen eine kühlende Wirkung nachsagt.
Ich würde dieses recht schwere Gericht doch eher im Winter sehen, das aber nur, um daraus ein »Ganzjahres« Gericht zu machen.
Japan? Da gibt es Currygerichte?
Zwar noch keine hunderte von Jahre, aber auch nicht erst seit dem Internetzeitalter, gibt es tatsächlich Currygerichte im Land der aufgehenden Sonne.
Die können sogar ziemlich gute Schnitzel, ehrlich gesagt sogar die besseren.
Heute aber erst mal das japanische Curry.
Im 19. Jahrhundert, also in der Zeit zwischen dem 1. Januar 1801 und dem 31. Dezember 1900, kamen irgendwann die Briten an Japan vorbei.
Ich vermute, da sie zu diesem Zeitpunkt schon die halbe Welt kolonialisiert hatten, waren sie der Meinung, sie könnten den Japanern etwas Esskultur beibringen.
Ich meine, wer isst denn bitte rohen Fisch und so und dann auch noch mit Stäbchen.
Na gut, es ist zu spät, um mit den Briten darüber ein ernstes Wort zu sprechen, allerdings wurde das Curry dann doch noch von den Menschen weiter entwickelt.
Geblieben ist jedoch die dicke Soße aus Mehlschwitze, die den ursprünglichen Einfluss klar erkennen lässt.

Japanisches Curry im Vakuum
Kann man das überhaupt, macht das Sinn?
Hab ich mich auch gefragt und doch war das mein 2. Gedanke nach „Mutti“ – „Sous Vide machen Nico“.
Ja, ich spreche tatsächlich mit mir selber.
Auch in diesen robotermäßig, abgehackten Sätzen.
„Ääh … scheiße geschrieben, scheiße geschrieben, scheiße geschrieben … bib bib bib“.
Sicherung durchgebrannt.
Ah, Gott sei Dank, jetzt bin ich wieder Herr meiner Sinne.
Zu spät, das Curry ist jetzt fertig und das Rezept auch.
Also drück’ ich dir noch meine Gedanken zu Sous Vide aufs Auge.
Bei der Zubereitung im Vakuum werden bekanntlich Aromen intensiviert, alles gart im eigenen, geschlossenen Gar-Universum.
Das Fleisch wird schön zart und bleibt dabei saftig.
Normalerweise wird beim japanischen Curry alles in Flüssigkeit geschmort, angedickt und mit Reis serviert.
Mit dieser Methode läuft es andersherum.
Alle Zutaten, bis auf die Flüssigkeit, garen im Vakuumbeutel.
Das ermöglicht 2 Dinge.
Zum einen kannst du das Curry vorher in den Beuteln portionieren, dann für den Vorrat platzsparend einfrieren.
Bei Bedarf dann auftauen und mit etwas Wasser aufkochen.
Das Curry etwa 1-2 Min. köcheln lassen, mit Reis servieren.
Oder du kannst es gleich essen. Dann sofort nach dem Garen in einen Topf füllen, mit Wasser 350 ml auffüllen, aufkochen und servieren.
Auch wenn schon Kartoffeln im Curry sind, wird es trotzdem mit Reis serviert.
Aber den kannst du ja ganz entspannt kochen, während das Curry im Beutel gart.

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Kochen mit den richtigen Utensilien macht einfach mehr Spaß.
Ich verwende einen „Sous Vide Garer“ von Steba und ein Caso Vakuumiergerät.
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Japanisches Curry Sous Vide
Zutaten
Japanische Curry Roux
- 4 EL Butter
- 4 EL Mehl
- 1,5 EL Currypulver
- 1 EL Garam Masala
- Cayennepfeffer nach Belieben
Japanisches Curry
- 400 g Kartoffeln
- 200 g Möhre
- 2 rote Zwiebeln
- 3 cm Stück frischer Ingwer
- 2 Knoblauchzehen
- 1 kleiner Apfel
- 400 g Rindergulasch
- 1 EL Ketchup
- 2 EL Sojasoße
- 1 EL Honig
Anleitungen
Japanische Curry Roux
- Die Butter in einen Topf geben und bei kleinster Hitze schmelzen. Das Mehl in die geschmolzene Butter geben und verrühren. Bei gelegentlichem Rühren 5-10 Min. köcheln lassen.

- Die Mehlschwitze verändert die Farbe und wird nach und nach brauner. Aufpassen, dass sie nicht zu dunkel wird, da sie sonst bitter schmeckt. Je dunkler, desto besser, so wie auf dem Bild zusehen. Topf vom Herd ziehen, Curry und Garam Masala einrühren und die Curry-Roux in eine große Schüssel umfüllen.

Japanisches Curry
- Das Sous Vide Wasserbad auf 85 °C vorheizen. Kartoffeln und Möhren schälen, waschen und in mundgerechte Schnitze schneiden. Zwiebeln schälen und in Spalten schneiden. Ingwer waschen, schälen und fein reiben. Knoblauch schälen und grob hacken. Apfel waschen, entkernen und fein reiben.

- Kartoffeln, Möhren, Zwiebel, Ingwer, Knoblauch und Apfel in die Schüssel zur Curry-Roux geben. Fleisch, Ketchup, Sojasoße und Honig dazu geben und alles mit den Händen verkneten. Nach Belieben mit Cayennepfeffer oder getrockneten Chiliflocken würzen.

- Einen Vakuumbeutel (ca. 2,5L) in ein passendes Gefäß stecken und die Öffnung über den Rand krempeln. Das Curry in den Beutel füllen. Mit 1 TL Salz und einer kräftigen Prise Pfeffer würzen.

- Beutel vakuumieren und verschließen.

- Den Beutel in das Wasserbad gleiten lassen und 5-6 Std. Sous Vide garen.

- Herausnehmen, Beutel öffnen und Inhalt in einen Topf umfüllen. Mit 300ml Wasser oder Brühe auffüllen. Bei mittlerer Hitze aufkochen, 1-2 Min. kochen lassen, dann mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit Reis servieren.

Notizen
Dafür die Curry-Roux wie oben beschrieben zubereiten und abkühlen lassen. Das Fleisch in einem Topf in 1 EL Öl rundherum kräftig anbraten, bis sich Röststoffe gebildet haben und alles kräftig Farbe genommen hat.
Alle Zutaten wie oben angegeben dazugeben, mit 400 ml Wasser auffüllen, aufkochen, dann mit einem Deckel verschließen und bei kleiner Hitze ca. 2-2,5 Std. garen.
Bei Bedarf Wasser nachfüllen. Deckel entfernen, Curry-Roux einrühren und aufkochen lassen.
Für 1-2 Min. kochen, dann mit salz und Pfeffer abschmecken und mit Reis servieren.
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