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Apfelessig selber machen – Die komplette Anleitung
Apfelessig zu machen ist ein zweistufiger Prozess.
Im ersten Schritt stellen wir Apfelwein her, im zweiten Schritt fermentieren wir den Wein zu Essig.
Wichtig ist dabei der Unterschied der beiden Fermentationen.
Die alkoholische Fermentation (alkoholische Gärung) findet nur unter Sauerstoffausschluss statt.
Wenn den Hefen (Saccharomyces cerevisiae) der Sauerstoff entzogen wird, den sie sonst zum Atmen benötigen, stellen sie ihren Stoffwechsel um und gewinnen die benötigte Energie aus Zucker, hauptsächlich Glucose.
Dabei entsteht als Nebenprodukt Ethanol.
Essigsäurebakterien gewinnen Energie durch Oxidation¹ von Ethanol (Trinkalkohol) zu Essigsäure, sie benötigen dafür also Sauerstoff.
(¹Reaktion eines chemischen Elements mit Sauerstoff)
Ich wollte das gleich am Anfang klären, weil ich immer wieder Anleitungen und Videos sehe, in denen behauptet wird, man müsse nur Apfelschalen und Kerngehäuse mit Wasser und Zucker in ein Glas geben, 2 Wochen warten und fertig ist der Essig.
Dir ist jetzt hoffentlich klar, dass auf diese Weise kein Essig entstehen kann.
Dass dabei etwas sauer wird, ist durchaus wahrscheinlich.
Hygiene
Auch ganz oben in der Liste, die Sauberkeit beim Arbeiten und der verwendeten Arbeitsgeräte. Wir wollen zwar Bakterien und Hefen züchten, aber die richtigen und keine Schimmelpilze.
Damit das gelingt, musst du während des ganzen Prozesses so sauber wie möglich arbeiten und alle Geräte sterilisieren.
Ich verwende dafür Sterilisationstabletten für Babyflaschen oder stelle mir eine Lösung aus 50 g Natiumdisulfit* in 4 Liter Wasser auf. Die Geräte werden darin für 15 Minuten eingelegt und dann abtrocknen gelassen, ohne sie erneut abzuwaschen.
Bei all der Mühe ist es sehr ärgerlich, wenn sich am Ende Schimmel auf dem Essig-Ansatz bildet.
Es gibt aber auch noch andere Faktoren, die den Apfelwein oder Essig verderben lassen können, dazu komme ich später.
Apfelsaft
Klar, Apfelwein wird aus Apfelsaft gemacht und den stellen wir aus frisch gepresstem Apfelsaft her.
Wer es sich einfacher machen möchte, kann natürlich einen naturtrüben, unbehandelten, nicht gezuckerten Apfelsaft verwenden.
Zum Entsaften habe ich die Äpfel gründlich gewaschen und anschließend im Mixer püriert und den Saft durch ein Tuch ausgepresst.
Mit einem Entsafter geht das natürlich wesentlich einfacher und effektiver, aber wenn man den nicht hat, lässt man sich trotzdem nicht davon aufhalten und mixt halt fleißig.
Wenn dein Mixer die Äpfel nicht so ohne weiteres mixen will, gib etwas Wasser dazu, dann geht es einfacher.
Welche Äpfel du verwendest, spielt keine Rolle, vielleicht hast du ja sogar deinen eigenen Apfelbaum oder die Möglichkeit Fallobst zu bekommen.
Zuckergehalt
Mich interessiert der Zuckergehalt vom Apfelsaft.
Um den Apfelwein später zu Essig zu fermentieren, sollte er optimalerweise einen Alkoholgehalt von 9 Prozent haben.
Um das zu erreichen, muss der Apfelsaft einen Zuckergehalt von 183 Gramm pro Liter haben.
Ich messe das mit einem sogenannten Hydrometer*, mit dem man das spezifische Gewicht misst.
Ich mache das nur, damit du das nicht machen musst.
Auch wenn dein Apfelsaft etwas mehr oder weniger Zucker enthält, werden die Werte nicht meilenweit auseinander liegen.
Am Hydrometer kann man ablesen, dass der Apfelsaft ein spezifisches Gewicht von 1031 hat, was einem Zuckergehalt von 78 Gramm pro Liter Apfelsaft entspricht.
Woher ich das weiß?
Zum Hydrometer gibt es eine Tabelle zum Umrechnen dazu.
78 Gramm Zucker würde bedeuten, dass der Apfelwein später nur einen Alkoholgehalt von 3,9 Prozent hätte.
Dadurch hätten die Essigsäurebakterien nicht genügend Alkohol zur Verfügung, um ihn in Essigsäure umzusetzen.
Der Essig wäre wenig sauer und würde im schlimmsten Fall verderben, bevor er überhaupt fertig ist.
Das hatte ich alles schon, darum erwähne ich das und, damit du verstehst, warum wir noch Zucker dazugeben müssen.
Damit der Apfelwein später 9 % Alkohol hat, sollte der Apfelsaft ein spezifisches Gewicht von 1070 haben, was den erwähnten 183 Gramm Zucker pro Liter Saft entspricht.
Das können wir ganz einfach ausrechnen.
183 – 78 macht gleich 105 g Zucker pro Liter, die noch fehlen.
Ich habe 4,3 Liter Apfelsaft mal 105 g Zucker = 451,5 g Zucker Zugabe
Da nur etwa 80 % Zucker in Alkohol umgesetzt werden, verwenden wir einen Zuschlag von 90 g und geben (gerundet) 540 g Zucker auf 4,3 Liter Apfelsaft
Jetzt, da wir wissen, wie viel Zucker wir brauchen, können wir ihn auch abwiegen.
Apfelwein machen
Jetzt, da wir das alles wissen, ist es sehr einfach, den Apfelwein zu machen.
Aber halt, du hast wahrscheinlich gar nicht genau 4,3 Liter Apfelsaft.
Wie gesagt, der Zuckergehalt von deinem Apfelsaft wird sehr ähnlich sein.
Mit Zuschlag brauchst du 126 g Zucker pro Liter Apfelsaft.
Zunächst müssen wir ermitteln, wie viel Apfelsaft wir haben, um ausrechnen zu können, wie viel Zucker wir brauchen.
Wenn du abgemessen oder abgewogen hast, wie viel Apfelsaft du hast, nimmst du die Zahl einfach mit 126 Mal.
Weinhefe
Ganz am Anfang habe ich sie schon erwähnt, die Hefen, die den Zucker unter Sauerstoffausschluss, in einer anaeroben Umgebung, in Alkohol verwandeln.
Dafür geben wir zum Apfelsaft einen halben oder ganzen Teelöffel voll Weinhefe*.
Die Menge richtet sich natürlich nach der Menge Apfelsaft und der Angabe auf der Verpackung.
Kann man die Hefe weglassen, ja, die Hefen befinden sich durchaus auf den Äpfeln, aber welche und ob es genug sind, ist uns nicht bekannt.
Daher ist es ein Glücksspiel.
Wenn es schlecht läuft, verdirbt der Apfelsaft oder, es bildet sich Alkohol, aber der Apfelwein schmeckt nicht besonders.
Dann hast du dir die Mühe umsonst gemacht oder du fermentierst ihn und dein Essig schmeckt nach 3 Monaten Arbeit nicht wirklich lecker.
Daher kauf dir ein Päckchen Weinhefe und alles wird gut und lecker.
Glaub mir, der Weinproduzent verlässt sich auch nicht auf den Zufall.
Bubbler
Was ich noch gar nicht erwähnt habe ist, wie wir die Sauerstoffarme Umgebung für die Hefen erschaffen.
Theoretisch könnte man den Apfelsaft in ein großes Glas* füllen und mit einem Deckel verschließen.
Da beim Gären Kohlensäure entsteht, muss man den Druck entweichen lassen.
Würde man dafür den Deckel öffnen, kommt wieder Sauerstoff in das Glas.
Um das Problem zu umgehen, gibt es den sogenannten Bubbler oder Gärröhrchen*.
Ich habe mir dafür ein Loch in den Deckel gebohrt, einen Dichtungsring eingesetzt und den Bubbler hineingesteckt.
Er sorgt jetzt dafür, dass die entstehende Kohlensäure aus dem Glas entweichen, aber keine Luft in das Glas kommen kann.
Denn merke, die alkoholische Fermentation ist eine Fermentation unter Sauerstoff Ausschluss.
Außerdem kann man später gut erkennen, wann die Fermentation abgeschlossen ist, nämlich dann, wenn keine Luftbläschen mehr im Bubbler zu erkennen sind.
Jetzt haben wir aber alles und können den Zucker, die Hefen und den Apfelsaft in das STERILE Glas geben und verschließen.
Noch etwas Wasser in den Bubbler gießen und das Glas zum Fermentieren an einen schattigen, möglichst warmen Ort stellen und für etwa 10-14 Tage fermentieren lassen.
Nach 24 Stunden bis zu 3 Tagen ist die erste Aktivität zu beobachten.
Apfelessig ohne Essigmutter
Ich gehe davon aus, dass du keine Essigmutter hast, so wie ich auch angefangen habe.
Es gibt zwei Möglichkeiten.
Du überlässt deinen Apfelwein dem Zufall und hoffst, dass daraus Essig wird oder du gibst einen nicht pasteurisierten Essig dazu, der noch lebende Essigsäurebakterien enthält.
Ich verwende einen naturtrüben, ungefilterten Bio-Apfelessig*.
Falls du dich fragst, „Warum brauche ich Essig um Essig zu machen“?
Nun, brauchst du nicht, wie gesagt, du kannst es dem Zufall überlassen und hoffen, dass dein Apfelwein zu Apfelessig fermentiert, denn überall wo Alkohol ist werden auch Essigsäurebakterien sein.
Besser ist es aber, die Essigsäurebakterien zu verwenden, die die Profis schon seit langem für ihren Essig verwenden.
Damit bist du auch auf der sicheren Seite, dass es funktioniert.
Nach der Fermentation erhältst du deine eigene Essigmutter und kannst sie von nun an zum Essig machen verwenden.
Ich habe schon einige, weil jedes Mal, wenn ich ein Essig Video gemacht habe, bekomme ich auch eine neue Essigmutter.
Sieht etwas seltsam und glibberig aus, ist aber erstaunlicherweise sehr fest.
Den Essig als Starter im Verhältnis 1 Teil Essig zu 4 Teile Wein dazu geben. Macht bei 4 l Wein ein Liter Essig.
Hört sich nach viel Essig an, aber es ist wichtig, das Verhältnis einzuhalten.
Bei zu wenig Essig kann es auch schiefgehen.
Glaub mir, ich habe alles schon ausprobiert.
Das Glas dann mit einem Tuch abdecken, damit keine Fruchtfliegen oder ähnliches hineingelangen können.
Den merke, die Essigsäurebakterien brauchen Sauerstoff, um den Alkohol in Essigsäure umzuwandeln.
Das Glas für 3 Monate an einen schattigen und warmen Ort stellen.
Je nachdem, wie gut die alkoholische Fermentation abgeschlossen war, dauert es 2 bis 4 Wochen, bis die Essigmutter zu wachsen beginnt.
Du wirst sie daran erkennen, dass sich ein weißer Schleier auf dem Apfelwein bildet und dünne Fäden davon herab in den Wein hängen.
Apfelessig selber machen

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Am Ende der Fermentation
Nach meiner Erfahrung würde ich den Essig für drei Monate fermentieren lassen, nicht weniger aber auch nicht viel mehr.
Wenn du nicht sofort wieder Essig ansetzt, musst du deine Essigmutter in etwas Essig und Wein lagern.
Ich entnehme sie dafür und lege sie in ein Glas.
Den Essig filtere ich.
Achte beim Filtern darauf, dass der Bodensatz im Glas bleibt, damit dein Essig schön klar wird.
Den restlichen Essig mit dem Bodensatz kannst du dann zur Essigmutter geben.
Gib noch etwas Wein dazu, damit die Essigsäurebakterien auch genügend Nahrung haben.
Achte nur darauf, dass der Wein nicht geschwefelt ist, denn Schwefel dient im Wein zur Bekämpfung der Essigsäurebakterien.
Fülle deinen gefilterten Essig in sterile Flaschen ab und lagere ihn an einem dunklen und kühlen Ort.
Und jetzt wünsche ich viel Spaß und gutes Gelingen beim Apfelessig machen
Nico

Apfelessig selber machen - Apple Cider Vinegar
Kochutensilien
- Fermentierglas
- Bubbler/Gärröhrchen
Zutaten
- 4 kg Äpfel
- Zucker Menge siehe Anleitung
- Weinhefe Menge siehe Anleitung
- Bio-Apfelessig Verhältnis 1:4
Anleitungen
- Sterilisiere alle Arbeitsgeräte, die mit dem Apfelsaft in Berührung kommen können.
- Äpfel putzen, schneiden, im Mixer pürieren und durch ein Tuch pressen zum Entsaften. Wer einen Entsafter hat, verwendet ihn natürlich, vorausgesetzt es handelt sich um einen elektrischen, der den Apfelsaft roh lässt.
- Ermittle die Menge Apfelsaft, zum Beispiel 4 Liter, und nimm sie mit 126 Mal. Jetzt weißt du, wie viel Zucker du noch zum Apfelsaft geben musst, damit die Weinhefen genügend Zucker haben um einen Wein mit 9 % Alkohol zu fermentieren.
- Zucker und Weinhefe (wie auf der Verpackung angegeben) dazu geben und in den Apfelsaft einrühren.
- Den Saft in ein großes Fermentier-Glas geben und mit einem Deckel mit Luftschleuse/Gärröhrchen, auch Bubbler genannt, verschließen und an einem warmen Ort (+20 °C) für mindesten 10 bis 14 Tage fermentieren lassen. Nach 24 Stunde bis zu 3 Tagen zeigt sich Aktivität im Glas und es beginnt zu schäumen. Im Gärröhrchen steigen in regelmäßigen Abständen Luftbläschen auf.
- Die Fermentation ist abgeschlossen, wenn keine Bläschen mehr im Gärröhrchen zu erkennen sind. Sollte das bereits vor 10 Tagen der Fall sein, warte noch, bis die 10 Tage voll sind. Den Apfelwein dann durch ein feines Tuch passieren und die Hefe am Boden des Glases zurückbehalten. Du kannst sie für die nächste Fermentation weiter verwenden. Wenn das nicht sofort der Fall ist, friere sie ein.
- Den Apfelwein in ein steriles Glas mit großer Öffnung geben. Wenn du eine Essigmutter hast, legst du sie in den Wein ein und lässt ihn zu Essig fermentieren. Wenn du keine Essigmutter hast, gibst du einen ungefilterten, Bio-Essig dazu, der noch lebende Essigsäurebakterien enthält, er darf also nicht pasteurisiert sein. Den Essig im Verhältnis 1:4 dazu geben. Ein Teil Essig auf vier Teile Wein. Ich hatte 4 Liter Wein, habe also 1 Liter Essig dazu gegeben.
- Das Glas mit einem Tuch abdecken und den Apfelwein an einem dunklen und warmen Ort für 3 Monate zu Essig fermentieren lassen. Je nachdem, wie gut die alkoholische Fermentation abgeschlossen war, dauert es 2 bis 4 Wochen, bis die Essigmutter zu wachsen beginnt. Du wirst sie daran erkennen, dass sich ein weißer Schleier auf dem Apfelwein bildet und dünne Fäden davon herab in den Wein hängen.
- Am Ende der Fermentation die Essigmutter entnehmen und den Essig durch ein feines Tuch filtern.
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15 Kommentare
Gerbinger
Danke für die ausführliche Anleitung. Findet man kaum noch solche Anleitungen, die frei zugänglich sind und offensichtlich von jemandem kommen, der Ahnung hat wo von er spricht.
Zwetschge
Nachdem ich am 18.12.2022 Zucker zugegeben hatte, hat sich gut Alkohol gebildet und am 27.12. schien der Zucker aus meinem Apfelsaft raus zu sein. Eine alkoholische trockene witzlose Brühe. Hab dann nicht erhitzten Bio Apfelessig dazu 1:4. Das heißt aus 2 Liter sind dann 2,5 geworden. Danach hatte ich mir ein drei Liter Bügelglas gekauft und das ganze ohne den verbleibenden Bodensatz umgegossen, wieder Küchenkrepp und Gummi darüber. ich dachte ca. einen Monat nach Essigzugabe würde sich anfangen eine Essigmutter zu bilden. Da ist aber nichts. heute habe ich probiert. es riecht und schmeckt sauer, aber nicht so sauer wie der restliche gekaufte Apfelessig im Kühlschrank. Ob das nur die Säure des gekauften Essigs ist? Alkohol scheint auch keiner mehr drinnen zu sein. Hat der sich in Essig verwandelt, oder ist der eher verdunstet? Am Glasboden ist wieder etwas brauner Satz. Wird das noch saurer oder besserer wenn das noch länger steht, bzw. bildet sich eventuell doch noch eine Essigmutter? Ich würde es jetzt nicht als schlecht bezeichnen, aber ich bin auch etwas ratlos. Irgendwelche Ideen?
Zwetschge
Der Gärprozess scheint zum Ende zu kommen, hab es heute mal umgeschüttet, um den Bodensatz los zu werden, aber viel war da nicht. Es schäumt kaum noch und schmeckt alkoholisch und nicht mehr süß. nicht wirklich gut. Überlege jetzt doch einen gekauften Essig zuzugeben. Das ist ein wenig ein Blindflug, weil halt nicht geplant, sondern Apfelsaftunfall.
Alex
Lieber Nico, erstmal vielen Dank fürs Teilen deiner Rezepte! Super erklärt und einfach nachzumachen – momentan blubbert und fermentiert in meiner Küche so einiges dahin 🙂 Riecht alles sehr fein nach Essig und ich freu mich schon drauf, wenns fertig ist 😉
Allerdings habe ich eine Frage: In vielen Oechsle-Umrechnungstabellen ergeben 156 g Zucker die gewünschten 9 % Alkohol – weshalb nimmst du 183 g Zucker pro Liter?
Und noch einen Hinweis: Ich hab den Zuckergehalt meines Apfelsaftes gemessen, und bin auf 130 g Zucker (60° Oe) gekommen. Hätte einen ordentlich starken Most (und vermutlich einen ziemlich sauren Essig) ergeben, wenn ich die Zuckermenge nicht adaptiert hätte 🙂
LG Alex
Nico Stanitzok
Hallo Alex, zunächst finde ich es ganz wunderbar, dass du den Zuckergehalt gemessen hast und nach deiner Umrechnungsweise den Zuckergehalt bzw. Bedarf ermittelt hast.
Scheinbar hast du dabei einen Rechenfehler gemacht, möglicherweise auch einen Messfehler?
1° Öchlse entspricht 2,6 Gramm Zucker. 60° Oe entsprechen demnach schon 156 Gramm Zucker. Deine Äpfel müssen EXTREM Süß sein und sehr viel Zucker enthalten. Durchschnittlich enthalten 100 Gramm Äpfel 10 Gramm Zucker oder 1000 Gramm = 100 Gramm Zucker.
Laut dieser Umrechnungstabelle bedarf es eines Öchsle Grades von 70, um auf 9,1 % Alkohol zu kommen, was 182 g Zucker bedeutet. Nicht so weit entfernt von meinen 183 Gramm.
Auch in dieser Umrechnungstabelle wird ein Ochsle Grad von 70 für 9,1 % Alkohol angegeben.
LG, Nico
Alex
Lieber Nico, vielen Dank für deine Antwort – ich habe einen Tippfehler gemacht, es waren 50 Grad Oe. Die Äpfel waren tatsächlich sehr süß, und der Saft daraus ist es folglich auch; die Kinder lieben ihn, und ich verdünne ihn vor dem Trinken schön brav, sonst muss ich den beiden die Nachspeise streichen 🙂
Hab dank deines Inputs nun nochmals recherchiert wg. des Zuckergehalts und den Oechslegraden – ganz schlau bin ich nicht geworden, denn ich habe tatsächlich Tabellen gefunden, die nicht mit 2,6 g/l arbeiten (d. h. Rechenfehler meinerseits vermute ich nicht). Kann das sein, dass das dann von der Obstsorte abhängt? Oder vom Winzer, der die Tabellen erstellt hat? Oder von der Region? LG Alex
Jutta
Die letzten Liter meines selbstgemachten Apfelweins waren schon im Fass essigstichig geworden und ich fand auf dem Boden den Beginn einer Essigmutter. Daher hatte ich mich entschlossen, daraus Apfelessig nach deinen Angaben werden zu lassen. Es haben sich nach und nach in 2 Behältern immer neue wunderbare Essigmuttern gebildet. Nach nun knapp 3 Monaten habe ich das Ergebnis probiert, da ich bald abfüllen will. Mir kommt der Essig aber extrem sauer vor, ich hätte ihn gerne sehr viel milder. Braucht der noch Zeit oder kann ich den Geschmack abmildern? Mit was?? Danke für eine Rückmeldung.
Nico Stanitzok
Hallo Jutta, wahrscheinlich war zu viel Alkohol im Wein, der natürlich zu Essig umgewandelt wird. Wie auch immer, ich konnte nicht beobachten, dass der Essig über die Zeit seinen Geschmack verändert, wenn man ihn in der Flasche lagert. Du kannst den Essig natürlich mit abgekochtem Wasser verdünnen oder einfach weniger davon verwenden.
LG; Nico
Ali
Hi, hast die Herstellung richtg gut erklärt. Allerdings kann man, wenn man möchte, die Äpfel nach dem Reinigen mit Wasse auch einige Tage an einem sauberen Ort stehen lassen, damit wieder Bakterien sich auf den Äpfel ansammeln…
Horst
Hallo Nico, nach einigem Stöbern auf der Suche nach Apfelessig selber herstellen, bin ich auf diese Seite gestoßen.
Die meisten „Empfehlungen“ im Netz gehen von einigen Apfelresten aus mit Wasser aufgegossen und nach 14 Tagen ist dann „Apfelessig“ fertig. Solch ein Experiment will ich gar nicht erst anfangen, da ist mir die Zeit zu schade. Ich stelle auch schon Liköre her und daher weiß ich, gute Qualität braucht Zeit.
Ich habe nun Äpfel aus meinem Garten durch eine Saftpresse (langsame Umdrehungen) zu Apfelsaft gepresst. Für meinen ersten „Versuch“ habe ich ca. 4 l Saft in eine Karaffe gegeben, einen halben TL Weinhefe aufgelöst und zum Apfelsaft gegeben. Stopfen mit Blubber drauf und nach etwa 1 Stunde kamen die ersten Blasen. Nach jetzt 14 Tagen gärt es immer noch, ist aber ruhiger geworden.
Ich warte nun ab, bis die Gärung beendet ist. In einem Kommentar las ich, dass der Essig zu sauer geworden ist. Sollte ich also gleich darauf achten, dass der Alkoholgehalt nicht so hoch (9 g) ist. Nötigenfalls vor der Essigherstellung mit Wasser verdünnen.
Bioessig, unpasteurisiert. habe ich auch schon für die spätere Ansetzung.
Schöne Essig/Ölflaschen sind auch schon bestellt, was kann da noch schief laufen .
Eine andere Frage habe ich zum Thema Apfelwein. Weine werden ja zum Schluss geschwefelt, um den Gärprozess abrupt zu beenden.
Könnte ich nicht lebendigen Apfelwein belassen, indem ich nach dem Abfüllen in Flaschen diese mit einem Gummistopfen und Blubberröhrchen versehe? Oder mache ich hier einen Denkfehler?
Freue mich auf eine Antwort
Herzliche Grüße aus Berlin
Horst Schwanfelder
Nico Stanitzok
Hallo Horst, warte ruhig, bis die Gärung vollständig abgeschlossen ist, es spielt ja letztendlich keine Rolle, wann du den Essig ansetzt, sondern wann der Wein fertig ist. Wenn du den Alkoholgehalt von deinem Apfelwein kennst, kannst du ihn mit Wasser auf den gewünschten Wert verdünnen. Grundsätzlich würde ich sagen, wie sauer etwas schmeckt, ist ja der persönliche Geschmack. Oft ist der Geschmack durch die Lebensmittelindustrie ruiniert, weil alles so süß schmeckt und dann ist ein selber gemachter Essig plötzlich zu sauer. Ich würde da erst mal abwarten und probieren. Zum Alkoholgehalt noch mal, ich habe gerade einen Wein, den ich zu Essig fermentiere, bei dem ich den Alkoholgehalt nicht bestimmen konnte. Ich weiß nur, dass er sehr stark ist, wie mir meine Nase verrät. Es dauert dadurch sehr lange, bis die Essigsäurebakterien die Überhand gewinnen. Diesen Wein schüttele ich jeden Tag, um Sauerstoff hineinzubringen und damit sich kein Schimmel auf der Oberfläche bilden kann. Wenn er beginnt nach Essig zu riechen, kann ich damit aufhören, da sich ansonsten auch keine Essigmutter auf der bewegten Oberfläche bilden kann. Der Schwefel wird zum Haltbarmachen dazu gegeben, damit sich eben keine Essigsäurebakterien oder ähnlichen bilden kann. Wenn die Gärung abgeschlossen ist, passiert nichts mehr in den abgefüllten Flaschen, es sei denn, du gibst Zucker dazu, für eine zweite Fermentation. Gärröhrchen braucht es da keine mehr.
Zwetschge
ich hatte nicht geplant Apfelessig zu machen, aber der naturtrübe Apfelsaft vom Obsthof hat die Vakuumpackung aufgeblasen und von ursprünglich 3 Litern haben 2 begonnen zu gären. Hab jetzt 10 Esslöffel Zucker dazu. Mangels großem Glas hab ich das jetzt in einem Tupperwarekrug mit Küchenkrepp und Gummi drüber ins Schlafzimmer gestellt. Normal hat es dort 20 bis 20,5 Grad. habe es aber vor die Heizung gestellt, dort hat es so 23,5 Grad. Jetzt hoffe ich das beste… zusätzliche Ausgaben und Zusätze plane ich eigentlich nicht, da es schäumt scheinen ja Helfen genug drinnen zu sein und ich nehme an die Essigbakterien kommen dann irgendwann auch. Oder irre ich mich da?
Nico Stanitzok
Ich habe ja aufgeschrieben, wie man es macht, aber vielleicht magst du später noch mal davon berichten, wie deine Fermentation gelaufen ist.
Petra Künast
Hallo Nicole,
wo kaufst du deine praktischen Gärgläser?
Danke für die tollen Videos und gut verständlichen Videos.
Viele Grüße
Petra
Monika Groß
Ich habe essigfliegen drin musd ich ihn wegschütten nun ? Mit maden