
Der beste Butterkuchen den ich je gebacken habe
Ich hatte Lust auf Butterkuchen oder Zuckerkuchen, wie man bei uns sagt, weil ich einen nostalgischen Anfall von Kindheitserinnerung hatte.
In meiner Erinnerung war ich bei meiner Oma und da gab es diesen leckeren Butterkuchen, der mindestens 3 cm hoch war, alles darunter mag ich überhaupt nicht.
Nein, den hat meine Oma nicht selber gebacken, aber beim verdammt guten (Entschuldigung fürs Fluchen) Bäcker gekauft.
So einen Zuckerkuchen wie es ihn noch in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab (hört sich doch gewaltig an) findet man heute nur selten.
Ich hier in Thailand übrigens gar nicht.
Meistens, wahrscheinlich zu 90 %, ist viel zu wenig Zucker darauf und Butter sowieso immer, wenn es überhaupt Butter ist.
Ich mein, es gibt ja so allerhand künstliche Aromen.
Als ich diesen Anfall hatte, wollte ich unbedingt sofort so einen Zuckerkuchen essen.
Da ich kein Rezept hatte, habe ich das Internet befragt.

Ich habe mir dann ein sehr beliebtes Video angeschaut in dem eine fast 100 Jahre alte Dame ihr Rezept backt.
Und ja, der sieht am Ende so aus, wie ich ihn mir vorgestellt habe.
Es werden unter dem Video auch Mengenangaben genannt aber das Ergebnis sah nicht annähernd so aus wie im Video.
Ich vermute, dass Rezept wurde nicht korrekt weiter gegeben.
Sehr wahrscheinlich hat Oma Maanne, wie sie genannt wird, auch gar nichts abgewogen, sondern den Teig mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung nach Gefühl zubereitet.
Dieser Zuckerkuchen, nach dem angegebenen Rezept, ist in meinem Rezept-Video am Anfang zu sehen.
Butterkuchen – Feine Backwaren mit viel Butter

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Ein neues Video gibt es jeden Sonntag.
Wie man in dem Video sicher erkennen kann, ist der Teig sehr weich.
Das macht auch Sinn, ein Teig mit viel Flüssigkeit geht besser auf und ist saftiger.
Nach einigen Versuchen hatte ich dann den Zuckerkuchen aus meiner Kindheitserinnerung.
Schön fluffig, hoch und mit so viel Butter, dass sie in den Vertiefungen kleine Butter-Seen bildet, auf denen der gebackene Zucker wie Eisschollen im Meer schwimmt.
Für den perfekten Glanz und eine super Optik wird der Kuchen direkt nach dem Backen mit einer Mischung aus Eigelb und Sahne abgetupft.
Der Geschmack wird dadurch auch noch einmal verbessert.
Da ich jetzt beim Schreiben schon wieder großes Verlangen nach diesem sagenhaften Zuckerkuchen bekomme, muss ich jetzt aufhören und backen gehen.
Danke für dein Interesse und viel Spaß beim Ausprobieren.
Gutes Gelingen
Nico

Butterkuchen oder Zuckerkuchen
Zutaten
Teig
- 220 g Milch
- 2 EL Zucker
- 7 g Trockenhefe oder 21 g frische Hefe
- 550 g Weizenmehl Type 550
- 165 g weiche Butter
- 1 Ei Größe M
- 3 EL Rapsöl
- 1 Prise Salz
- 7 Hände Zucker
- Butter in Flöckchen Menge nach Bedarf
Glasur
- 2 Eigelbe
- 50 g Sahne
Anleitungen
- Milch, Zucker und Hefe in eine Schüssel geben und verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Restliche Zutaten dazu geben und alles mit der Hand so lange verkneten, bis die Zutaten zu einem Teig zusammenhalten.

- Danach den Teig auf die Arbeitsfläche schlagen. Den Teig dafür auf die Arbeitsfläche werfen, dabei aber festhalten, bis er sich dehnt. Den Teig zusammenklappen und wiederholen, bis er glatt und geschmeidig ist. Das dauert eine halbe bis eine Minute. Den Teig wieder in die Schüssel legen, abdecken und 1 Stunde gehen lassen. In der Zwischenzeit das Backblech mit Öl ausreiben.

- Nach dem Gehen reichlich Mehl auf die Arbeitsfläche geben und den Teig darauf stürzen. Den Teig auch mit Mehl abstäuben und mit einer Teigrolle auf Größe des Backblechs ausrollen.Also etwa 45 x 40 cm groß. Beim Ausrollen mit den Händen nachhelfen und den Teig zu einem möglichst gleichmäßigen Rechteck ziehen.

- Den Teig mit der Rolle aufrollen und im Backblech wieder abrollen. Du kannst den Teig auch direkt auf dem Backblech ausrollen, wenn deine Teigrolle hineinpasst.

- Den Teig am Rand mit den Fingerspitzen andrücken und Mulden hineindrücken. Das sorgt dafür, dass der Teig am Rand gleichmäßig aufgeht.

- Mit einer Gabel Löcher in den Teig stechen. Dabei ruhig durch den Teig hindurch stechen, etwa im Abstand von 6 cm zueinander. Die Löcher verschließen sich beim Aufgehen wieder, zurück bleiben kleine Mulden.

- Das Blech abdecken und den Teig gehen lassen, bis er so hoch aufgegangen ist, wie das Backblech hoch ist, also etwa 3 cm. Das dauert je nach Temperatur 1 bis 2 Stunden. Den Backofen rechtzeitig auf 200 °C Ober-/ Unterhitze vorheizen.Nach dem Gehen in jede Mulde eine teelöffelgroße Butterflocke stecken.

- Den Kuchen mit sieben (7) Händen voll Zucker bestreuen und das Blech in den Ofen (Mitte) schieben. Den Kuchen für 20 Minuten backen.

- In der Zwischenzeit für die Glasur Eigelbe und Sahne in einer Schale verquirlen. Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und sofort mit der Eigelbmischung abtupfen. Dadurch bekommt der Zuckerkuchen einen schönen Glanz, eine goldene Farbe und wird noch saftiger.

Notizen
Hast du mein Rezept ausprobiert?Markiere mich mit @nico.stanitzok, wenn du es mir zeigen möchtest. |
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2 Kommentare
Manuel
Es hört sich vedammt lecker an, wird bald probiert. Deinen baskischen Käsekuchen habe ich bestimmt schon 10 mal gemacht und der kam immer gut an ! Nun aber zu einem mittelschweren Problem von mir: Wir wollen eigentlich nur noch Vollkorn-Mehl nehmen. Kann ich bei deinen Rezepten die Mengenangabe übernehmen und nur das Mehl tauschen oder muss ich noch etwas anderes beachten ?!?! Ich hoffe du kannst mir helfen !!!
Viele Grüße
Manuel
Nico Stanitzok
Hallo Manuel, leider kann man Mehle nicht so ohne weiteres untereinander austauschen, ohne die Flüssigkeitsmenge anzupassen.
Vollkornmehl nimmt wesentlich mehr Flüssigkeit auf, als „normales“ weiße Mehl wie Type 550.
Bei Brot kann man versuchen, mehr Wasser dazuzugeben, bis der Teig die gewünschte Konsistenz hat, bei Kuchen oder allgemein, bei süßem Gebäck wird das schon komplizierter und man muss sicher ein paar Mal probieren, bis die Flüssigkeitsmengen passen. Bei so einem Butterkuchen muss man also die Milch, die Butter und die Eiermenge anpassen.
Du kannst dir vorstellen, dass das eine Weile dauert.
Zu 100 % Vollkornmehl zu verwenden würde ich auch nicht empfehlen aber du kannst einen Teil der Mehlmenge durch Vollkornmehl ersetzen.
Ich würde mit 10 % beginnen.
Liebe Grüße
Nico