
Stockbrot selber machen aber richtig
Am Lagerfeuer zu sitzen und Stockbrot oder Knüppelbrot zu backen, ist wirklich ein tolles Erlebnis. Da kann kein Kinobesuch oder Freizeitpark mithalten.
Während das eine ablenkt, fordert das Backen eines Stockbrotes die volle Aufmerksamkeit. Gleichzeitig entspannt die natürliche Umgebung und Handlung den Geist vollkommen.
Zumindest geht es mir so und ich hoffe, du empfindest es ähnlich.
Stockbrot selber machen

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Stockbrot – meine 5 Tipps für perfektes Stockbrot
Tipp Nr. 1, der richtige Brotteig. Der Brotteig darf nicht zu feucht sein. Wenn man ein Brot im Backofen backt, ist es sinnvoll, wenn der Brotteig viel Flüssigkeit enthält.
Das sorgt für ein knuspriges, luftiges Brot mit saftiger Krume, das lange frisch bleibt.
Zumindest letzteres trifft auf das Stockbrot nicht zu, denn wir wollen es ja gleich genießen und nicht lange aufheben. Knusprig wird es über der Glut auch, aber wenn der Teig zu viel Wasser enthält, so lecker wie das Brot dann wird, es dauert ewig, bis es fertig ist. Die Gefahr ist groß, dass der Teig in der Mitte am Stock noch roh bleibt. Daher verwenden wir am besten einen etwas festeren Teig mit weniger Wasser.
Tipp Nr. 2, das richtige Holz beziehungsweise die richtigen Stöcke. Manche Holzsorten sind giftig, wie Goldregen, Eibe oder Robinie. Wenn man sich unsicher ist, ob man das gewählte Holz verwenden kann, empfehle ich erst eine Online Abfrage zu machen, um niemanden in Gefahr zu bringen. Gut geeignete Stöcke sind aus Haselnuss oder Weide. Bambus, Tanne, Kiefer und Fichte gehen auch, brennen aber relativ leicht, weswegen ich gleich zum dritten Tipp komme, dem Feuer selber.
Tipp Nr. 3, das Feuer, die Glut. So schön wie es aussieht, das Feuer, Stockbrot sollte man nicht über dem lodernden Feuer backen. Der Teig verrußt dabei nur, die Flammen verbrennen den Teig und der Stock kann Feuer fangen. Weniger romantisch, aber sicherer und besser im Ergebnis ist es, das Brot über einer ordentlich heißen Glut zu backen. Das Feuer kann man ja später wieder entfachen. Dann kann man auch Bambus oder Fichte relativ sicher verwenden. Manchmal hat man auch gar keine andere Wahl, weil man Weide oder Haselnuss einfach nicht bekommt.
Tipp Nr. 4, Sicherheit. Die Holzstöcke sollten vorher eh gewaschen werden, darum kann man sie auch gleich eine Weile im Wasser einlegen, damit sie nicht so schnell beginnen zu brennen, falls das überhaupt passiert. Ich meine, wenn plötzlich ein Stock zu glühen oder zu brennen beginnt, ist das ja nicht der Weltuntergang, sondern ein kleines bisschen Abenteuer. Wenn man mit Feuer und Glut hantiert oder sollte ich sagen »Wer mit dem Feuer spielt« muss immer einkalkulieren, dass es brennen kann. Insbesondere wenn Kinder dabei sind, ist es daher ratsam einen großen Eimer voll Wasser in der Nähe der Feuerstelle stehen zu haben, um im Notfall schnell löschen zu können.
Tipp Nr. 5, den Teig richtig am Stock befestigen. Damit der Brotteig gleichmäßig backt und am Ende auch durchgebacken ist, muss man ihn sicher am Stock befestigen. Ein Stück vom Teig abzureißen und irgendwie zu einer Wurst an der Stockspitze zu drücken, erfüllt diese Anforderungen nicht. Bei einer unachtsamen schwungvollen Bewegung kann der Teig auf diese Weise schnell abfallen. Außerdem ist es immer gut, dem Teig eine gewisse Struktur zu geben, damit er gut garen kann. Aus diesem Grund portioniere ich mir den Teig vorher in möglichst gleichgroße Stücke. Anschließend schleife ich die Teigportionen zu Kugeln, danach werden sie mit den Händen zu etwa 50 Zentimeter langen Strängen geformt. Die Stränge wickelt man dann um die Spitze des Stocks. Das sieht nicht nur gut aus, sondern sorgt für einen sicheren Halt des Teiges und dafür, dass er gleichmäßig gart.
So vorbereitet, gelingt dir und deinen Begleitern sicher gutes Stockbrot.
Mit meinem Rezept für den Teig klappt es garantiert.

Stockbrot
Kochutensilien
- 4 gerade Holzstöcke von Haselnuss oder Weide (á ca. 50 cm)
Zutaten
- 200 ml Wasser
- 3 g frische Hefe oder 7 g Trockenhefe
- 1 EL Honig
- 400 g Weizenmehl Type 550 oder Dinkelmehl Type 630
- 1 TL Salz 8 g
- 2 EL Olivenöl
Außerdem:
- Mehl zum Arbeiten
Anleitungen
- Wasser, Hefe und Honig in eine Schüssel geben und verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Mehl und Salz dazu geben und alles miteinander verkneten, bis es zu einem Teig zusammenhält. Das Öl dazu geben und einarbeiten, den Teig dann auf die Arbeitsfläche geben und in 5 Minuten zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig zur Kugel formen, in die Schüssel legen, abdecken und für 60 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
- Die Holzstöcke an der Stelle, um die später der Brotteig gewickelt werden soll, gründlich mit Wasser reinigen und gegebenenfalls mit einer Bürste schrubben.
- Den Brotteig in 4 gleiche Portionen aufteilen. Jede Teigportion mit den Händen zu einer Rolle von ca. 50 cm rollen. Die Teigrollen um das vorbereitete Ende der Holzstöcke wickeln und entweder über der Glut eines offenen Lagerfeuers oder über der Glut des Grills backen. Dabei die Holzstöcke häufig drehen. Je nach Hitze und Entfernung zur Glut dauert es etwa 15-20 Minuten, bis das Brot fertig gebacken ist. Das Brot ist fertig, wenn es von außen braun und knusprig ist und es sich hohl anhört, wenn man darauf klopft.
Notizen
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