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Essig selber machen – Bananen-Wein zu Essig fermentieren
Warum solltest du Bananen Essig selber machen? Da kann ich nur mit der Gegenfrage kommen »Warum solltest du Bananen Essig nicht selber machen?«
Vertrau mir, probiere es aus und schreib mir hinterher einen Kommentar, was du davon hältst.
Alles Banane
Das Einzige, was du brauchst, um diesen Bananenessig zu machen sind Bananen, Weinhefe und einen Bio-Essig, der noch die Essigmutter enthält.
Ich höre schon »Warum brauche ich Essig, um Essig zu machen?«.
Natürlich kannst du versuchen, deinen Bananenwein durch wilde Fermentation zu Essig zu fermentieren.
Meine Erfahrung ist, dass es sich dabei um ein Glücksspiel handelt und viel Zeit, Mühe und natürlich Lebensmittel verschwendet werden können.
Im letzten dreiviertel Jahr habe ich alle möglichen Sorten Essig ausprobiert.
In weiteren Beiträgen werde ich darüber berichten, wenn die Sorten fertig sind.
Obwohl ich den Bananen Essig als letztes angesetzt habe, ist er als erster fertig geworden.
Warum?
Mehr Erfahrung!
Diese Erfahrung gebe ich nun an dich weiter und empfehle daher, auf wilde Fermentation zu verzichten.
Ich kann dir viele schöne Bilder mit Schimmel zeigen, sei froh, dass ich den Geruch meiner fehlgeschlagenen Versuche nicht hierher transportieren kann.
Die Zugabe von Bakterien aus einem anderen Essig sorgt dafür, dass die Fermentation in die richtige Richtung geleitet wird.
Auch dabei habe ich erfahren müssen, das ein paar Tropfen nicht ausreichen, um das Wachstum unerwünschter Bakterien und Hefen zu unterdrücken bzw. den guten Bakterien einen Vorsprung zu geben.
Essig selber machen aber richtig
Im Internet gibt es sehr viele Anleitungen, die behaupten, wie man Essig macht.
Oft wird die Schale von Früchten verwendet, mit Wasser in ein Glas gegeben und dann soll man nur warten, bis daraus Essig geworden ist.
Es soll auch teilweise recht schnell gehen und in 2 Wochen fertig sein.
Mal mit Zugabe von Zucker, mal ohne.
Glaub mir, ich habe es ausprobiert.
Warum, weil ich auf der Suche nach einer Anleitung war und noch keine Erfahrung mit dem Ansetzen von Essig hatte.
Da ich besonders gerne Ananas-Essig verwende, habe ich damit angefangen.
Er ist nämlich nicht gerade günstig und vielerorts auch nicht zu bekommen.
Dazu kommt, dass ich den Anteil an probiotischen Lebensmitteln in unserer Ernährung erhöhen möchte, so gut es geht.
Kommerzieller Essig wird meistens pasteurisiert, um ihn haltbar zu machen.
Das ist OK aber der Essig enthält keine lebenden Bakterien mehr, die zu einer gesunden Darmflora beitragen könnten.
Das sei aber nur kurz erwähnt.
Wenn man versucht, den Essig, wie ich gerade beschrieben habe anzusetzen, dann kommt dabei am Ende auch (vielleicht) etwas Saures bei heraus.
In 3 Fällen kam bei mir dabei was Schimmeliges oder übel stinkendes heraus. Einmal sogar etwas leicht saures, das aber nicht annähernd nach Essig gerochen geschweige denn geschmeckt hat.
Ich hab es also oft genug probiert, weil ich davon ausgegangen bin, der Fehler liegt in meiner Produktion.
So viele Beiträge im Internet und bei YouTube können doch nicht falsch sein.
Denkst du.
Essig wird aus Wein hergestellt.
Wenn man einigen Anleitungen folgt und wie beschrieben einfach nur das Obst mit Wasser ansetzt, passiert keine alkoholische Fermentation.
Als Erstes muss man das Obst zu Wein fermentieren, und zwar mithilfe einer anaeroben Fermentation, also unter Sauerstoffabschluss.
Um eine gute Qualität zu bekommen, sollte man dazu Weinhefe verwenden und nicht auf wilde Fermentation setzen.
Wilde Fermentation mag so cool sein aber warum verlassen sich dann die Weinproduzenten nicht darauf?
Weil sie ihren mühevoll produzierten Traubensaft nicht in den Abfluss kippen möchten oder in die Toilette.
Sommelier: „Darf ich Ihnen den 2020 Chateau Wild Fermentation anbieten. Ein ausgesprochen saures Tröpfchen vom Weingut Milchsauer?“
Der Essigmacher verlässt sich auch nicht auf wilde Fermentation, sondern verwendet eine Essigmutter.
Zumindest der kleine Betrieb.
Industriell wird Essig auch mit zugesetzten Bakterien fermentiert aber mit einem speziellen Verfahren und Zugabe von viel Sauerstoff ist der Essig innerhalb von wenigen Tagen fertig. In jedem Fall verlässt man sich auch dort nicht auf eine wilde Fermentation.
Wenn jemand schon einen guten Essig produziert hat, warum sollte man dann nicht ein wenig davon verwenden, um seinen eigenen (noch besseren) Essig damit zu produzieren?
Der Grund, warum ich hier in diesem Beitrag einen Bio-Essig zum Impfen verwende ist einfach der, dass ich noch keine Essigmutter habe.
Du wahrscheinlich auch nicht.

Es spielt keine Rolle, welchen Essig du zum Impfen verwendest, solange, wie er noch lebende Essigsäurebakterien enthält.
Ich empfehle eine gute Qualität zu verwenden, um sicher zu sein, dass die enthaltenen Bakterien auch von guter Qualität sind und man am Ende einen leckeren Essig erhält.
Bei meinem Bananen-Essig hat sich eine zarte, erste Essigmutter gebildet, die ich gleich in den nächsten Ansatz gegeben habe.
Auf diese Weise wird sie von Essig zu Essig immer größer.
Wenn sie groß genug ist, wirst du in Zukunft keinen Essig mehr benötigen, um deinen eigenen Essig zu machen.
Essig selber machen Anleitungsvideo

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Wenn du Bananen in Bio-Qualität bekommen kannst und sicher bist, dass sie unbehandelt sind, kannst du auch die Schale mitverwenden, so wie ich es hier Zeige.
Wenn nicht, schäle die Bananen wie gewohnt, du brauchst dann natürlich mehr Bananen, da das Gewicht der Schale fehlt.
Wiege dir also die geschälte Menge Bananen ab, wie im Rezept angegeben.

Bananen Essig fermentieren
Zutaten
- 1 kg Bio-Bananen
- 1 Limette
- 50 g Rosinen
- 1 EL schwarzer Tee oder 2 Teebeutel
- 360 g Rohrohrzucker
- 0.5 TL Weinhefe
- 200 ml Bio-Essig Nicht pasteurisierter Essig mit Essigmutter
Anleitungen
- Bananen schälen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Bei Verwendung mit Schale, Bananen vorher waschen und anschließend in Scheiben schneiden. Unabhängig ob mit oder ohne Schale, am Ende soll es 1 kg Banane ergeben.
- Limette auspressen und den Saft mit Bananen, Rosinen, Tee und 2 Liter Wasser in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen.
- Wenn die Masse kocht, den Zucker dazu geben, auf schwache Hitze reduzieren und unter Rühren so lange kochen, bis der Zucker aufgelöst ist. Den Topf in ein Wasserbad stellen und die Bananenmasse auf ca. 35 °C abkühlen lassen.
- In der Zwischenzeit die Hefe mit 50 ml Wasser in ein Glas geben und verrühren, bis sie sich aufgelöst hat. 1 TL Zucker dazu geben und verrühren, bis er sich aufgelöst hat. Etwa 1 Stunde warten, bis die Hefe aktiv ist.
- Hefe zur abgekühlten Bananenmaische geben und verrühren.
- Bananenmaische in die Gläser füllen und die Gläser mit einem Fermentationsdeckel verschließen. Gläser an einen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen und für 5 Tage fermentieren lassen.
- Nach 5 Tagen die Gläser öffnen und den Inhalt durch ein Sieb filtern. Die Flüssigkeit wieder in die Gläser füllen, verschließen und weitere 10 Tage fermentieren lassen.
- Nach insgesamt 15 Tagen, den Bananenwein durch einen Papierfilter oder ein Passiertuch filtern.
- Bananenwein in ein Glas geben, das groß genug ist, die Menge an Bananenwein aufzunehmen. Den Bio-Essig mit Essigmutter dazu geben und verrühren, um die Fermentation in die richtige Richtung zu lenken. Ich habe einen nicht pasteurisierten (nicht erhitzten) Bio-Apfelessig verwendet.
- Gläseröffnung mit Küchenpapier abdecken und mit Gummiband befestigen, um zu verhindern, das Insekten in das Glas eindringen können. An einem warmen Ort, ohne direkte Sonneneinstrahlung für 3-4 Monate fermentieren lassen. (Heizungskeller oder auf dem Kühlschrank in der Nähe der Abzugsöffnung.)
- Den Essig filtern und in Flaschen abfüllen. Der Essig kann sofort verwendet werden, besser wird er aber, wenn du ihn noch weitere 3 Monate an einem kühlen und dunklen Ort reifen lässt. Dann erneut filtern und genießen.
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