Rezept thailändisches Hunglay Curry.

Rezept für thailändisches Hunglay Curry

Nachdem meine Frau dieses Rezept zubereitet hatte, war ich so begeistert, dass wir es am nächsten Tag gleich noch einmal gekocht haben.
Ich wollte ja schließlich wissen, wie es funktioniert und habe es außerdem noch Sous-Vide zubereitet.
Das Gaeng Hang Le (แกงฮังเล) oder Hunglay Curry ist ein nordthailändisches Curry, das mit extra viel Ingwer zubereitet wird und nicht zu scharf ist.

Die Küche Nordthailands ist allgemein nicht so scharf und wird von den Einheimischen der anderen Provinzen daher auch als »geschmacklos« bezeichnet.
Zugegeben, es gibt so ein paar Gerichte, da wird alles stundenlang durchgegeigt, bis das Gemüse grau-braun ist.
Um dann noch etwas vom Geschmack zu retten kommen ein paar Kräuter daran.
Allerdings bei allen Gerichten die gleichen, sodass am Ende auch alles gleich schmeckt.
So ganz habe ich diese Taktik noch nicht verstanden.

Rezept thailändisches Hunglay Curry.

Das Hunglay Curry ist in jedem Fall sehr geschmackvoll, hat eine vollmundige Säure durch Tamarinde, eine blumige Schärfe durch den Ingwer und ist kräftig würzig durch Schalotten und Knoblauch. Erdnüsse sorgen für die Erdung und den nötigen Biss.
Na, Lust bekommen?
Die dunkle Farbe lässt vermuten, dass es kräftig gebraten wurde, es wird aber nur gekocht.
Heißt, es ist total fettarm. Ja, und es hat trotzdem Geschmack.

Fruchtfleisch der Tamarinde.

Fruchtfleisch der Tamarinde mit heißem Wasser.

Du benötigst zwei (2) Spezialzutaten. Tamarindenpaste und die Currymischung.
Tamarindenpaste gibt es in jedem Supermarkt im Asien-Regal, beim Curry bin ich mir nicht sicher.
Beim Asia-Markt deines Vertrauens wirst du es sicher bekommen.

Packung mit Hunglay Curry Paste.

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Das muss noch gesagt werden

Das hat zwar nichts mit dem Hunglay Curry zu tun und es ist auch nicht das schönste Gericht, optisch zumindest, dafür aber sehr lecker.
Da es mir bei diesem Gericht besonders aufgefallen ist, bin ich über folgende Frage gestolpert.
Wie siehst du das? Foodstyling und Foodfotografie.

In letzter Zeit bin ich davon abgekommen, großen Aufwand darum zu betreiben.
Übertrieben habe ich es noch nie wirklich, jedoch verzichte ich inzwischen auch auf Deko, die nicht dem Zweck des Essens dient.
Außer dem Hintergrund, Ok.
Was ich allerdings überhaupt nicht mehr mache und gar nicht mag, sind Fotos mit tonnenweise Zutaten zur Dekoration.
Ich kann diese Verschwendung von Lebensmitteln nicht gutheißen und unterstützen.
Wer sich auf Instagram, Pinterest und Co. umschaut sieht, was ich meine.
Gerichte mit Früchten und Gemüse dekoriert, das es kracht und Kühlschränke zum Bersten mit Gemüse gefüllt und dann noch nach Farben sortiert.
Bei uns sieht es da etwas anders aus.

Kühlschrank von Hataikan und Nico.

Neben der Tatsache, dass das alles total unrealistisch ist, bezweifle ich, dass diese Lebensmittel auch wirklich gegessen werden:
Ich befürchte eher, dass ein großer Teil im Abfall landet.
Also mal ehrlich, garnierst du dein Stück Erdbeertorte mit 500 g Erdbeeren?
Erdbeeren, an denen das Grün noch dran ist!

Ich hätte auch je 1 kg Knoblauch, Ingwer und Thai-Schalotten für den Hintergrund kaufen können.
Sieht schick aus, aber was mache ich danach damit?
Ich will ja nicht die nächsten 5 Tage das Gleiche essen.
Auch wenn ich die Deko auf irgendeine Art konserviere, muss ich mich fragen, wie es dann bei einigen Foodbloggern aussieht.
Angemietete Lagerhallen für Fruchtaufstrich?

Tonnenweise mit Früchten belegt.

Und als gesunder Snack mit Rezept angeboten.

Bitte keine Pancakes mehr, dekoriert, bis der Arzt kommt.
Ich poste keine Beispiele, jeder weiß, was ich meine.
Leider sind die Blätter oder Stiele noch an den aufgeschnittenen Früchten.
Sorry Leute, das kann man so nicht essen.
Von mir gibt es dafür keine »Herzchen« mehr, nur für »echtes« Essen.

So, genug gemotzt … Halt, einer noch. Verteilst du am Sonntagmorgen auch immer Beeren auf dem Frühstückstisch?

Rezept thailändisches Hunglay Curry Sous-Vide

Thailändisches Hunglay Curry Sous-Vide

Curry mit Schweinefleisch, Ingwer und Erdnüssen.
Vorbereitungszeit 10 Minuten
Zubereitungszeit 20 Minuten
Gesamtzeit 6 Stunden 30 Minuten
Gericht Hauptgericht
Küche Thailand
Portionen 4 Personen
Kalorien 479 kcal

Zutaten
  

  • 1 Stück Ingwer 7 cm
  • 8 Thai Schalotten kleine rote
  • 8 Knoblauchzehen
  • 500 g Schweinegeschnetzeltes vom Nacken
  • 3 EL Sojasoße
  • 40 g Hunglay Currypaste Asia-Markt
  • 1 EL Palmzucker
  • 2 EL Tamarindenpaste
  • 2 EL Erdnüsse geröstet & gesalzen

Anleitungen
 

  • Das Wasserbad auf 85° vorheizen. Ingwer schälen und in feine Streifen schneiden. Schalotten schälen und halbieren. Knoblauch schälen und grob hacken.
    Ingwerstifte, thai Schalotten und Knoblauch.
  • Tamarindenpaste mit 2 EL heißem Wasser glatt rühren, evtl. Kerne aussortieren. Das Fleisch mit Sojasoße, Currypaste, Palmzucker und Tamarinde in eine Schüssel geben und gut vermischen.
    Rezept thailändisches Hunglay Curry Sous-Vide
  • Ingwer, Schalotten, Knoblauch und Erdnüsse dazugeben und vermischen.
    Rezept thailändisches Hunglay Curry Sous-Vide
  • Die Mischung in einen Doppel-Zip Gefrierbeutel geben.
    Hunglay Curry im Doppel-Zip Gefrierbeutel.
  • Mit der Wassertauchmethode die Luft herauspressen und verschließen.
    Vakuumieren ohne Vakuumierer, mit Archimedes Wasserverdrängung.
  • Das Curry ist nun im Vakuum und kann gegart werden.
    Doppel-Zip Beztel mit Vakuum für Sous-Vide.
  • Den Beutel ins Wasserbad gleiten lassen und für 6 Stunden Sous-Vide garen. Mit Reis servieren.
    Thailändisches Hunglay Curry im Sous-Vide Garer.

Notizen

Das Hunglay Curry kann auch im Topf zubereitet werden. Dafür die Mischung mit etwas Wasser in einen Topf geben und abgedeckt bei mittlerer Hitze in ca. 2 Stunden garen.
Gelegentlich umrühren, kontrollieren und bei Bedarf mit Wasser auffüllen.
Keyword sous vide

*Ich möchte nicht verschweigen, dass ich eine Provision erhalte, wenn du die Currypaste bei Amazon kaufst. Dir entstehen dadurch keine Mehrkosten, hilfst mir aber dabei, die Windeln Schule für meine Tochter zu finanzieren.
Vielen Dank dafür!

4 Kommentare

  • adi

    Hallo Nico.
    Zwei Fragen zu deinem Rezept.
    Zuerst: welche Temperatur hat dein Wasserbad beim Sous Vide Kochen?
    Und dann: Beim Sous Vide Kochen wird stark abgeraten, Knoblauch zu benutzen, der wird bitter oder käsig mit einer unangenehmen Schweissnote. Stattdessen kann man Knoblauchgranulat benutzen. Hast Du andere Erfahrungen gemacht?
    cheers!

    • Nico Stanitzok

      Tatsächlich steht die Temperatur als Erstes im Rezept aber gerne noch mal hier: 85 Grad.
      Keine Ahnung, woher diese Behauptung für den Knoblauch stammt, aber ich habe das noch nicht bemerkt.
      Viele andere Kochbuchautoren scheinbar auch nicht, denn in allen Büchern die ich zum Thema Sous Vide habe, wird Knoblauch in den Rezepten verwendet.
      Viel Spaß beim Ausprobieren, gutes Gelingen und guten Appetit.
      Nico

  • FEL!X

    Hallo Nico!
    Mit deinen Ansichten zur Food Fotografie auf Blogs gehe ich einig. Was ich auch nicht mag, sind all diese düsteren Aufnahmen, womöglich mit ramponierten Accessoires aus Grossmutters Hinterlassenschaft.
    Ob für die Zubereitung von Gäng hung-lay eine fertige Curry-Paste verwendet wird, ist durchaus legitim, auch dass es auf verschiedene Art zubereitet werden kann. Nicht einverstanden bin ich jedoch mit dem Geschnetzelten vom Nacken: es geht bei diesem traditionellen Gericht eindeutig um SchweineBAUCH (muu saam dschaan), je nachdem werden auch noch ein paar Schweinerippchen beigefügt.
    Mit besten Grüssen aus Südthailand,
    FEL!X

    • Nico Stanitzok

      Hallo Felix,
      du bist ja strenger als meine Frau 😉
      Sie hat dir übrigens sofort zugestimmt.
      Du hast natürlich recht, was die Original Zutat angeht.
      Viele Thailändische Food-Blogs verwenden aber auch „flexiblere“ Zutaten.
      Manchmal sogar Schweinefilet.
      Da ich persönlich nicht so gerne Schweinebauch esse, habe ich mir die Freiheit genommen, das Rezept anzupassen.
      Geschmacklich ist es in jedem Fall keine Verschlechterung.
      Nichts desto trotz, danke ich dir für deinen Hinweis!
      Liebe Grüße in den Süden,

      Nico

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