
Rezept vietnamesische Banh Xeo
Ich finde die Tatsache, dass Essen aus zwei Ländern unterschiedlich schmeckt, obwohl sie annähernd die gleichen Zutaten verwenden, faszinierend.
Wieso muss ich jetzt an Mr. Spock denken?
Ääh, ich schweife ab.
Kulinarische Grenzen
Wo liegen die eigentlich? Braucht man dafür einen Reisepass?
Um Bánh Xèo, auch vietnamesische Crepes genannt, zu machen, werden gleiche Zutaten wie in der thailändischen Küche verwendet.
Hier gibt es diese knusprigen Pfannkuchen aber nicht.
Überhaupt, ist es doch total spannend, wie in unterschiedlichen Ländern aus den gleichen Zutaten, völlig andere Gerichte und Geschmacksrichtungen entstehen.
Moussaka und Lasagne beispielsweise.
In Beiden sind Tomaten, Hackfleisch, Bechamelsoße, Knoblauch, Zwiebeln, Thymian, Käse und vieles mehr. Sie schmecken aber total unterschiedlich.
Auf der anderen Seite finde ich es ganz und gar nicht faszinierend, wenn man zu einer der Fast-Food-Ketten geht, es schmeckt immer gleich, egal in welchem Land man sich befindet.
Oder soll ich das unter „Hilfe zur Völkerverständigung“ einordnen?
Wenn man Kulturen dahingehend betrachtet, dass sie sich durch anderes Essen und Essgewohnheiten voneinander unterscheiden und abgrenzen.
Auch die Essgewohnheiten, Gerichte, Rezepte und Zutaten in den Bevölkerungsschichten unterscheiden sich oft stark.
Das sind, genau betrachtet, alles Grenzen.
Geschmacksgrenzen.
Was machen Grenzen mit uns?
Wer mag schon Grenzen?
Grenzen führen in jedem Fall nicht zu einem besseren Miteinander.
Aber wie ist das mit dem Essen?
Ich bin kein Freund von Grenzen, glaub mir, ich kenne mich mit Grenzen aus und bekomme sie regelmäßig zu spüren.
Dennoch, Grenzen haben zu einer kulinarischen Vielfalt geführt, die mich fasziniert.
Schon wieder Mr. Spock, seltsam?
Aber weiter im Text!
Diese Grenzen müssen wir überschreiten, um in ihren Genuss zu kommen.
Ich meine nicht die Grenzen des guten Geschmacks, das kommt gelegentlich auch vor, sondern die realen Grenzen, beispielsweise auf Reisen.
Vor allem aber die Geschmacksgrenzen in unseren eigenen Köpfen.
Glücklicherweise passiert das heutzutage sehr häufig.
Das Internet und die Globalisierung, haben dazu erheblich beigetragen.
In Sozialen Netzwerken posten täglich hunderttausende von ihren kulinarischen Abenteuern.
Ich mach das zur Abwechslung heute auch mal und überschreite die Grenze nach Vietnam.
Nicht die Grenze des guten Geschmacks.
Die Bánh Xèo genannten Pfannkuchen aus Reismehl sind vielfältig und werden mit viel frischen Zutaten gefüllt.
Können morgens, mittags oder abends gegessen werden und eignen sich gut, um sie in die Mitte auf den Tisch zu stellen.
Jeder füllt sich dann Seinen, wie er es mag.
Wenn dir das Rezept für Bánh Xèo gefällt und du mehr vietnamesische Gerichte ausprobieren möchtest, habe ich 3 Vorschläge.
Du reist nach Vietnam, das wäre die 1. Wahl. Geht gerade nicht? Ok.
Du gehst in ein vietnamesisches Restaurant. Gibt es bei dir nicht? Verstehe.
Du kaufst meinen Küchenratgeber mit weiteren, leicht zu kochenden Rezepten und überschreitest Geschmacksgrenzen.
Die leckeren, nicht die persönlichen.
*Vietnam, der Küchenratgeber bei Amazon kaufen.

Bánh Xèo vietnamesische Crepe
Zutaten
Bánh Xèo Teig
- 2 Frühlingszwiebeln
- 120 g Reismehl
- 140 g Kokosmilch
- 1 TL Kurkuma
- 1 TL Salz
- 4 EL Rapsöl
Füllung
- 90 g Tofu
- 50 g Rotkohl
- 50 g Möhre
- 50 g Gurke
- 80 g Sojasprossen
- 3 Stängel Koriandergrün
- 12 Blätter Thai-Basilikum Horapa
- 12 Blätter Minze
- 30 g Erdnüsse geröstet und gesalzen
Anleitungen
Bánh Xèo Teig
- Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in feine Ringe schneiden. Reismehl mit Kokosmilch, 100 ml Wasser, Kurkuma, Salz und Frühlingszwiebeln in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verrühren. Abdecken und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
Füllung
- In der Zwischenzeit den Tofu in kleine Würfel schneiden (ca. 8x8mm). Den Rotkohl putzen, waschen und in feine Streifen schneiden. Möhre und Gurke schälen, waschen und fein raspeln oder in Julienne schneiden. Sprossen waschen und abtropfen lassen. Minze, Basilikum (Horapa) und Koriander abbrausen und die Blätter abzupfen.
- Die Hälfte des Öls in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Tofu und Sprossen dazugeben und bei mittlerer Hitze 1 Minute anbraten. Die Hälfte des Teiges in die Pfanne geben und durch schwenken gleichmäßig darin verteilen. Hitze Reduzieren und Pfanne mit einem Deckel verschließen.
- Den Pfannkuchen (Crepe) für 3-4 Minuten bei schwacher Hitze knusprig, goldbraun anbraten. Auf einen Teller gleiten lassen und abgedeckt warm halten. Aus restlichem Öl und Teig einen weiteren Pfannkuchen braten.
- Die Pfannkuchen auf zwei Teller verteilen und auf einer Hälfte mit Rotkraut, Möhre, Gurke, Kräutern und Erdnüssen belegen. Die andre Hälfte darüber klappen und servieren.
Notizen
Nước Chấm
Der scharfe Dip fließt förmlich in den Adern der Vietnamesen. Er besteht aus: 2 EL vietnamesischer Fischsoße (Nuoc mam), 2-3 Bird´s-eye Chili in feine Ringe geschnitten, 1 Knoblauchzehe fein gehackt, 2 EL Zucker, 2 EL Limettensaft und 4-6 El Wasser.Einfach alle Zutaten miteinander verrühren und zu den Bánh Xèo servieren.
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